Zunächst die guten Nachrichten vorab: Trampolinspringen wirkt stressabbauend, die Kinder haben dabei Spaß und stärken sowohl ihre Muskulatur als auch ihr Herz-Kreislauf-System. Insofern ist Trampolinspringen, wie jeder andere Sport auch, eine hervorragende Möglichkeit, dem bewegungsarmen Alltag entgegenzuwirken.
Grundsätzlich gilt: Kinder dürfen ab 6 Jahren auf dem Gartentrampolin springen. Für jüngere Kinder zwischen 3 und 6 Jahren gibt es spezielle Kindertrampoline, die sowohl indoor als auch outdoor verwendet werden können. Kindertrampoline haben besondere Eigenschaften und sind kleiner als normale Gartentrampoline. Dadurch verhindern sie, dass die kleinen Kinder zu hoch springen können. Das Missverhältnis zwischen der Koordinationsfähigkeit und der Wurfkraft des Gartentrampolins ist der Faktor, der die Verletzungsgefahr für kleine Kinder enorm ansteigen lässt. Je kleiner das Kind, desto größer die Verletzungsgefahr.
Im sicheren Umgang mit Kindern auf Gartentrampolinen gibt es einige Regeln, die Eltern und Erziehungsberechtigte in jedem Fall beachten sollten.
1. Ein Kind, ein Trampolin. Natürlich macht es mehr Spaß, wenn sich viele Kinder auf dem Trampolin tummeln. Aber das erhöht auch die Gefahr von Verletzungen. Der Katalog der möglichen Szenarien ist lang: Platzwunden, ausgeschlagene Zähne, Knochenbrüche, Gehirnerschütterung. Insbesondere kleine Kinder haben in Kombination mit älteren Kindern nichts auf dem Gartentrampolin verloren, denn ihre kleinen Körper können die enormen Schwingungen der schwereren, größeren Kinder nicht ausgleichen und es kommt zu Stürzen. Im schlimmsten Fall springt oder fällt ein Kind auf das Kleinere.
2. Saltos nur für Profis! Saltos sind deshalb gefährlich, weil bei der Landung schwere Verletzungen der Wirbelsäule hervorgerufen werden können. Sie sollten nur auf professionellen Trampolinen und unter fachkundiger Aufsicht durchgeführt werden.
3. Übung macht den Meister. Führen Sie Ihr Kind langsam an das neue Sportgerät heran. Es müssen nicht beim ersten Mal Rekorde gebrochen werden.
4. Am besten mit Aufsicht. Lassen Sie Ihre Kinder, wenn möglich, nicht unbeaufsichtigt springen.
5. In der Mitte springen. Je näher am Rand gesprungen wird, desto gefährlicher ist es. Die
Randabdeckung sollte so dick wie möglich sein, denn am Rand und zwischen den
Federn liegt die größte Verletzungsgefahr.
6. Keine Gegenstände auf dem Trampolin. Die beliebteste Kombination bei Kindern ist wohl Trampolin und Ball- am besten mehrere. Gegenstände auf dem Trampolin können die Verletzungsgefahr noch steigern, deshalb haben sie leider nichts darauf verloren.
7. Die Risiken erklären. Es empfiehlt sich, Kinder für das Thema zu sensibilisieren, anstatt nur Verbote auszusprechen.
8. Auf Qualität achten. Beim Kauf sollten Sie unbedingt auf die
Randabdeckung achten. Wenn diese sehr dick ist, ist der Nachwuchs viel besser geschützt. Als Orientierung dienen Testergebnisse und DIN-Normen.
9. Speisen und Getränke verboten. Wenn beim Springen gegessen wird, steigt die Gefahr, sich auf die Zunge zu beißen, außerdem würden sich in diesem Fall Gegenstände auf dem Trampolin befinden- s. Regel Nr. 6.
10. Tür zu! Das
Sicherheitsnetz hat einen Reißverschluss, der unbedingt vor dem Springen geschlossen werden sollte. Sonst besteht die Gefahr, dass die springende Person herunterfällt.
Noch ein Wort zur Größe: Da Regel Nr. 1 unbedingt beachtet werden sollte, reicht ein Trampolin mit einem Durchmesser von 180 cm völlig aus. Auch, wenn Garten und Budget 4 Meter Trampolin ermöglichen: auch hier sollte nur ein Kind springen.
Quellenangaben:
https://www.trampolintests.de/ratgeber/kinder-sicherheit/
https://trampolin-profi.de/blog/alles-zur-trampolin-sicherheit-ratgeber-trampolinwissen-trampolin-profi/
https://www.tuvsud.com/de-de/presse-und-medien/2019/juli/tuev-sued-sicher-huepfen-mit-dem-trampolin
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